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4. Erkenntnis - Frieden kehrt ein:
Allzuoft schneiden Menschen sich von der großen Quelle dieser Energie ab und fühlen sich deshalb schwach und unsicher. Um Energie zu gewinnen, zwingen wir andere dazu, uns Aufmerksamkeit und somit Energie zukommen zu lassen. Gelingt es uns, andere auf diese Weise erfolgreich zu dominieren, fühlen wir uns stärker, während die anderen sich schwächer fühlen und sich als Folge davon oftmals gegen uns zur Wehr setzen. Der Wettstreit um menschliche Energie ist die Ursache für alle zwischenmenschlichen Konflikte.
Allzuoft schneiden Menschen sich von der großen Quelle dieser Energie ab und fühlen sich deshalb schwach und unsicher. Um Energie zu gewinnen, zwingen wir andere dazu, uns Aufmerksamkeit und somit Energie zukommen zu lassen. Gelingt es uns, andere auf diese Weise erfolgreich zu dominieren, fühlen wir uns stärker, während die anderen sich schwächer fühlen und sich als Folge davon oftmals gegen uns zur Wehr setzen. Der Wettstreit um menschliche Energie ist die Ursache für alle zwischenmenschlichen Konflikte.
Liebe und Bedürftigkeit ...
- Gernot
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02 Jul 2008 19:05 #2523
von Gernot
Liebe und Bedürftigkeit sind Begriffe, die oft in einen Topf geworfen werden. Jedes Gefühl, wie "ich brauche den anderen, um...", oder ähnliches, ist nicht Liebe. Vielmehr ist eine solche Aussage der Ausdruck eines tief in der Seele sitzenden Defizits. Ich habe bei diesem Bild immer das verletzte, traurige, emotional vernachlässigte, sehnsüchtige Kind im Sinn - das Innere Kind.
Die Partnerschaft muss dann dafür herhalten, die Sehnsüchte des Inneren Kindes zu stillen. Haben wir in der Kindheit wenig Liebe und Zuwendung erfahren, so stellt diese sich nicht automatisch im Erwachsenenleben ein. Es bleibt ein Defizit in der Liebesfähigkeit und wir sind versucht, dieses Defizit über die Partnerschaft wieder einzuholen. Die Liebesfähigkeit hat sich bei vielen Menschen nicht über die Kinderstufe herausentwickelt. Deshalb geschehen unter dem Aspekt "Liebe" so viele Dramen und so viele Missverständnisse.
Bedürfigkeit ist der grösste Liebesvertreiber. "Bedürftigkeit" ist das, was wir empfinden, wenn wir uns vorstellen, dass es etwas ausserhalb von uns gibt, was wir jetzt nicht haben, wir es aber brauchen, um glücklich, sicher oder sonstwas zu sein. Weil wir glauben, dass wir es brauchen, werden wir alles tun, um es zu bekommen. So leben wir einen "Bedürfnisaustausch" oder "Bedürfnishandel" und nennen dies "Liebe".
Gekoppelt an die Bedürftigkeit ist die Erwartung, denn im Rahmen dieses Bedürfnishandels liegt ja die Erwartung, dass das Gegenüber sich an den aufgezwungenen Handel hält. Tut er/sie das nicht, sind alle Wege offen für die Eifersucht, denn der "Handelspartner" könnte ja wo anders seine "Geschäfte" abwickeln - Vertrauen kann so nicht entstehen. Dass aus dieser Einstellung natürlich viel Schmerz und Leid hervorgeht, ist unumgänglich.
Was die meissten vergessen haben: es kann niemals im Aussen gefunden werden, was nicht in einem selbst ist. Das, was in einem fehlt, kann nicht vom Aussen gefüllt werden. Man kann seine Erfüllung mit jemanden teilen, aber man kann sie nicht von jemanden bekommen.
Eine an mich heran getragene Forderung/Erwartung wie "Du sollst mein Sicherheitsbedürfnis berfriedigen" ist für mich ein absolutes Alarmzeichen, denn es impliziert, dass mein Gegenüber im Aussen etwas sucht, was nicht in ihm/ihr ist. Das Gefühl, die eigene Erfüllung (Sicherheit, o.a.) nur im Gegenüber finden zu können, ist fatal. Dem Anderen wird aufgebürdet, ein "Loch" zu füllen, aber diese Bürde kann niemand tragen, denn es handelt sich hier nicht um ein Loch, sondern um ein Fass ohne Boden, ein schwarzes Loch von Bedürftigkeit, Abhängigkeit, ein emotionales Trauma.
Logischerweise ist das, was sich dann oftmals daraus entwickelt, keine Liebe mehr, sondern das Resultat von Bedürftigkeit und damit verbundenen Erwartungen an den Partner. Eine solche Situation bedeutet Abhängigkeit, Manipulation, Besitznahme, Gefangensein. Es ist die Fahrkarte zu unglücklich erlebten Beziehungen.
Bedürftigkeit und Abhängigkeit sind nicht Liebe.
... und somit keine Basis für eine Partnerschaft.
Die Partnerschaft muss dann dafür herhalten, die Sehnsüchte des Inneren Kindes zu stillen. Haben wir in der Kindheit wenig Liebe und Zuwendung erfahren, so stellt diese sich nicht automatisch im Erwachsenenleben ein. Es bleibt ein Defizit in der Liebesfähigkeit und wir sind versucht, dieses Defizit über die Partnerschaft wieder einzuholen. Die Liebesfähigkeit hat sich bei vielen Menschen nicht über die Kinderstufe herausentwickelt. Deshalb geschehen unter dem Aspekt "Liebe" so viele Dramen und so viele Missverständnisse.
Bedürfigkeit ist der grösste Liebesvertreiber. "Bedürftigkeit" ist das, was wir empfinden, wenn wir uns vorstellen, dass es etwas ausserhalb von uns gibt, was wir jetzt nicht haben, wir es aber brauchen, um glücklich, sicher oder sonstwas zu sein. Weil wir glauben, dass wir es brauchen, werden wir alles tun, um es zu bekommen. So leben wir einen "Bedürfnisaustausch" oder "Bedürfnishandel" und nennen dies "Liebe".
Gekoppelt an die Bedürftigkeit ist die Erwartung, denn im Rahmen dieses Bedürfnishandels liegt ja die Erwartung, dass das Gegenüber sich an den aufgezwungenen Handel hält. Tut er/sie das nicht, sind alle Wege offen für die Eifersucht, denn der "Handelspartner" könnte ja wo anders seine "Geschäfte" abwickeln - Vertrauen kann so nicht entstehen. Dass aus dieser Einstellung natürlich viel Schmerz und Leid hervorgeht, ist unumgänglich.
Was die meissten vergessen haben: es kann niemals im Aussen gefunden werden, was nicht in einem selbst ist. Das, was in einem fehlt, kann nicht vom Aussen gefüllt werden. Man kann seine Erfüllung mit jemanden teilen, aber man kann sie nicht von jemanden bekommen.
Eine an mich heran getragene Forderung/Erwartung wie "Du sollst mein Sicherheitsbedürfnis berfriedigen" ist für mich ein absolutes Alarmzeichen, denn es impliziert, dass mein Gegenüber im Aussen etwas sucht, was nicht in ihm/ihr ist. Das Gefühl, die eigene Erfüllung (Sicherheit, o.a.) nur im Gegenüber finden zu können, ist fatal. Dem Anderen wird aufgebürdet, ein "Loch" zu füllen, aber diese Bürde kann niemand tragen, denn es handelt sich hier nicht um ein Loch, sondern um ein Fass ohne Boden, ein schwarzes Loch von Bedürftigkeit, Abhängigkeit, ein emotionales Trauma.
Logischerweise ist das, was sich dann oftmals daraus entwickelt, keine Liebe mehr, sondern das Resultat von Bedürftigkeit und damit verbundenen Erwartungen an den Partner. Eine solche Situation bedeutet Abhängigkeit, Manipulation, Besitznahme, Gefangensein. Es ist die Fahrkarte zu unglücklich erlebten Beziehungen.
Bedürftigkeit und Abhängigkeit sind nicht Liebe.
... und somit keine Basis für eine Partnerschaft.
- Manni
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02 Jul 2008 23:41 #2524
von Manni
Hallo Gernot,
was wir in unserer Kindheit erlebt haben, hat uns geprägt aber es verhindert nicht eine Weiterentwicklung aus darüberhinaus gesammelten Erfahrungen.
So ist es durchaus möglich, die wahre Liebe auch erst in einer erfüllten Partnerschaft zu finden. Natürlich kann es auch sein, dass zu hohe Erwartungen an den Partner nicht erfüllt werden.
Wir befinden uns ständig auf einem Weg und uns werden Aufgaben gestellt. Wie wir vorrankommen hängt davon ab, wie wir sie lösen, was wir dadurch erfahren und sehen können. So finden wir letzlich unseren Weg.
Darum möchte ich weder den Eltern einen Vorwurf machen, die ihren Kindern nicht so viel Liebe mit auf den Weg gegeben haben, noch den Menschen die bei anderen suchen, was sie vermissen.
Diese Suche hat den Einene oder Anderen wohl auch hierher geführt und er kann durchaus noch zu weiteren Erkenntnissen kommen. Sicher hast Du das auch ganau so gemeint.
Viele Liebe Grüße
Manfred
was wir in unserer Kindheit erlebt haben, hat uns geprägt aber es verhindert nicht eine Weiterentwicklung aus darüberhinaus gesammelten Erfahrungen.
So ist es durchaus möglich, die wahre Liebe auch erst in einer erfüllten Partnerschaft zu finden. Natürlich kann es auch sein, dass zu hohe Erwartungen an den Partner nicht erfüllt werden.
Wir befinden uns ständig auf einem Weg und uns werden Aufgaben gestellt. Wie wir vorrankommen hängt davon ab, wie wir sie lösen, was wir dadurch erfahren und sehen können. So finden wir letzlich unseren Weg.
Darum möchte ich weder den Eltern einen Vorwurf machen, die ihren Kindern nicht so viel Liebe mit auf den Weg gegeben haben, noch den Menschen die bei anderen suchen, was sie vermissen.
Diese Suche hat den Einene oder Anderen wohl auch hierher geführt und er kann durchaus noch zu weiteren Erkenntnissen kommen. Sicher hast Du das auch ganau so gemeint.
Viele Liebe Grüße
Manfred
- planetjanet
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03 Jul 2008 10:34 #2525
von planetjanet
hallo gernot 
mit deinen worten stimme ich von herzen überein.
die meisten meiner beziehungen sind in diesem muster abliefen. mein vater ist früh gegangen und ich habe später dieses defizit in den beziehungen gesucht. ich konnte die vater-beziehung nicht vervollständigen.
das kann ich also nur bestätigen.
auch dieses gefühl der abhängigkeit, manipulation, gefangensein und der schmerz kann bis zur unendlichkeit fortgeführt werden. es ist wie du sagst, ein fass ohne boden
als die erkenntnis zu mir durchdringen konnte, dass er ja überhaupt nicht dafür zuständig ist (und ich nicht für seine)und auch kein anderer auf dieser welt. sondern das ich allein die verantwortung für mein leben und meine bedürfnisse habe, hat sich das alles im laufe der zeit gewandelt. das ganze leben hat sich gewandelt... und auch die liebe.
die trotz-phase ist vorbei
alles liebe
planetjanet

mit deinen worten stimme ich von herzen überein.
die meisten meiner beziehungen sind in diesem muster abliefen. mein vater ist früh gegangen und ich habe später dieses defizit in den beziehungen gesucht. ich konnte die vater-beziehung nicht vervollständigen.
das kann ich also nur bestätigen.
auch dieses gefühl der abhängigkeit, manipulation, gefangensein und der schmerz kann bis zur unendlichkeit fortgeführt werden. es ist wie du sagst, ein fass ohne boden

als die erkenntnis zu mir durchdringen konnte, dass er ja überhaupt nicht dafür zuständig ist (und ich nicht für seine)und auch kein anderer auf dieser welt. sondern das ich allein die verantwortung für mein leben und meine bedürfnisse habe, hat sich das alles im laufe der zeit gewandelt. das ganze leben hat sich gewandelt... und auch die liebe.
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- purzelpreis
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03 Jul 2008 11:58 #2526
von purzelpreis
Die wahre Liebe ist vielschichtig und einzigartig.
Sie ist bedingungslos, fordert nicht, vergleicht nicht, erwartet nicht.
Sie ist dieses ganz große, intensive Glücksgefühl in uns, wenn wir an den geliebten Menschen denken, ihn ansehen, oder ihn berühren.
Sie ist ein Gefühl, das "einfach" da ist -
die wunderschönste Gewißheit in uns selbst, die niemals vergeht.
Die wahre Liebe ist vielschichtig und einzigartig.
Sie ist bedingungslos, fordert nicht, vergleicht nicht, erwartet nicht.
Sie ist dieses ganz große, intensive Glücksgefühl in uns, wenn wir an den geliebten Menschen denken, ihn ansehen, oder ihn berühren.
Sie ist ein Gefühl, das "einfach" da ist -
die wunderschönste Gewißheit in uns selbst, die niemals vergeht.
- Elea
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03 Jul 2008 12:55 #2527
von Elea
Auch wenn wir es gerne leugnen möchten: Liebe und Leben sind unlösbar miteinander verbunden. Die Strecke zwischen Geburt und Tod ist nicht umkehrbar. Wir vergehen und wandeln uns in jedem Augenblick. Die Liebe ist aber zeitlos. Sie reicht über diese Strecke hinaus, weit über Zeit und Raum in eine andere Dimension. Eine Illusion? Nein, das ist eine Frage unserer Existenz, der Entscheidungen unseres Lebens welche Zielvorstellungen wir haben, wohin unser Weg am Ende führt. Unser Leben mag uns oft wie ein wirres Gewebe aus Gut und Böse erscheinen. Was immer aber wir gelebt haben, es fiele uns schwer, dieses Leben mit dem Gefühl zu beenden, die Liebe niemals erfahren zu haben im Geben und Nehmen. Bestimmt nicht die Liebe, was wir aus Hoffnung oder enttäuschter Verzweiflung tun?
Liebe hat Gezeiten wie das Leben, und das ist ihre Schwierigkeit. Sie lässt sich nicht abtrennen, von dem was wir sind und was wir leben. Können wir aber lieben, bevor wir begriffen haben, was wir sind und was wir tun? An dieser Frage entscheidet sich unser Ich. So erwachsen unsere Taten auch erscheinen mögen, ihre verborgenen Motive können sehr kindlich sein. Wir sind enttäuscht, wenn alles Rennen, Suchen, Jagen und Hasten uns am Ende doch nicht zu dem ersehnten Ziel der kindlichen Motive führt: geborgen und sicher zu sein in echter spürbarer Liebe.
Zitat: „Von der Schwierigkeit zu Lieben“ Tobias Brocher © 1975
Liebe hat Gezeiten wie das Leben, und das ist ihre Schwierigkeit. Sie lässt sich nicht abtrennen, von dem was wir sind und was wir leben. Können wir aber lieben, bevor wir begriffen haben, was wir sind und was wir tun? An dieser Frage entscheidet sich unser Ich. So erwachsen unsere Taten auch erscheinen mögen, ihre verborgenen Motive können sehr kindlich sein. Wir sind enttäuscht, wenn alles Rennen, Suchen, Jagen und Hasten uns am Ende doch nicht zu dem ersehnten Ziel der kindlichen Motive führt: geborgen und sicher zu sein in echter spürbarer Liebe.
Zitat: „Von der Schwierigkeit zu Lieben“ Tobias Brocher © 1975
- lichtrose
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